Über Christian Markert gab es im Jahr 2007 diverse Zeitungsberichte denen zu entnehmen war, dass ihm „mit Hilfe der Hamburger Behörden“ der Ausstieg aus der Scientology Kirche Buffalo im US-Bundesstaat New York gelungen sei.
Am 20. Juni 2007 trat Christian Markert auf einer CDU-Veranstaltung im Berliner Abgeordnetenhaus auf. Im Rahmen dieser Veranstaltung, an der u. a. Ursula Caberta (Arbeitsgruppe Scientology, Hamburg) der Weltanschauungsbeauftragte der Evangelischen Kirche Pfarrer Thomas Gandow und Vertreter verschiedener politischer Parteien teilnahmen, wurde Markert der Öffentlichkeit als ein neuer hochrangiger Scientology Aussteiger aus den USA mit brandheißen Informationen präsentiert.
Doch der Auftritt hatte einen Schönheitsfehler – Christian Markert war weder bei der Scientology Kirche in den USA tätig noch war er in irgendeiner deutschen Scientology Kirche bekannt.
Die bekannten Informationen legen den Verdacht nahe, dass Markert von vornherein in die Scientology Kirche in den USA eingeschleust worden war oder sich mit der Zielsetzung engagierte, später als „Scientology-Aussteiger“ auftreten zu können.
Hier einige Fakten zur Person von Christian Markert soweit sie aus öffentlich zugänglichen Quellen und aus seinen eigenen Angaben zusammengetragen werden konnten:
Christian Markert gibt an, am 26. Juni 1971 in der Stadt Dinslaken geboren zu sein. Während eines Aufenthaltes in Irland bewirbt er sich bei der Scientology Kirche Buffalo, USA, für eine hauptamtliche Mitgliedschaft. In seinem Bewerbungsschreiben vom 1. März 2007 gibt Markert an, von 1989 bis 1993 die „Robert Kennedy Universität“ in Los Angeles, Kalifornien besucht und dort einen Abschluss als MBA (Master of Business Administration) gemacht zu haben. Der Schönheitsfehler: eine solche Universität existiert gar nicht in Los Angeles, wie in einer späteren Nachprüfung festgestellt wird.
Christian Markert behauptet weiter, an der privaten Junior High School in Los Angeles von 1980 bis 1989 gewesen zu sein, um dort sein Abitur zu machen. An anderer Stelle gibt er jedoch an, im gleichen Zeitraum das Gymnasium in Vörde (Rheinland) besucht zu haben. Beides dürfte ihm gleichzeitig jedoch schwer gefallen sein.
Laut Medienberichten hat Christian Markert unterschiedliche Angaben über die Dauer seiner Mitgliedschaft bei Scientology gemacht. Mal waren es 7 Jahre, dann 10 und später sogar 15 Jahre. Auch die hauptamtlichen Mitglieder in Buffalo waren auf seine fernmündlichen und schriftlichen Angaben von seinem Aufenthaltsort in Irland hereingefallen und hatten – auf deren Richtigkeit vertrauend – ihm ein Einladungsschreiben zur Erlangung eines R1 Visums für die USA unter Hinweis auf eine vermeintliche 7-jährige Kirchenzugehörigkeit ausgestellt. Da es diese gar nicht gab, wurde das später bei der US-Botschaft richtig gestellt und resultierte nach Angaben von 2008 in einem Einreiseverbot gegen ihn seitens der US-Behörden. Natürlich hatte Markert dieses Einladungsschreiben der Scientology Kirche Buffalo gegenüber den deutschen Medien und Behörden benutzt, um seiner Story Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Tatsächlich hatte Christian Markert erstmals im Februar 2007 überhaupt irgendeinen Kontakt zu einer Scientology Kirche, nämlich per Email aus Irland bei der Scientology Kirche Buffalo samt Teilnahme an einem dortigen Heimkurs, wo er Lektionen zu einem Buch per E-Mail nach Buffalo beantwortete. Seine darauffolgende erste Scientology-Mitgliedschaft überhaupt dauerte nicht länger als 2 1/2 Monate – nämlich von Anfang April 2007 bis 12. Juni 2007. Markert hatte in dieser Zeit weder die einführenden Studien zur Beendigung seiner Probezeit für eine hauptamtliche Mitgliedschaft erfolgreich abschließen können, noch hatte er irgendwelche Studien abgeschlossen um überhaupt mit der umfangreichen Lehre vertraut zu sein und sich als Scientologe bezeichnen zu können. Seine vermeintliche Mitgliedschaft bestand letztlich allein auf dem Papier und in dem Versuch, sich innerhalb von 2 Monaten genügend Vertrautheit mit Scientology zu verschaffen, um sich später als „Scientology Aussteiger“ verkaufen zu können.
Den Scientology Mitgliedern in Buffalo erzählte Markert während seines dortigen kurzen Aufenthalts anlässlich zweier Anträge für Kurzurlaube nach Irland u. a. folgende Geschichte:
Er sei ein erfolgreicher Geschäftsmann aus Irland und Manager der dort ansässigen Firma „Creaventure Consulting“ gewesen. Er hätte dort nun Steuerschwierigkeiten, um die er sich dringlich kümmern müsse. Um seine Geschichte zu untermauern gibt er an, dass einer seiner Kunden – eine Hotelkette – auf seinem Konto 3 Millionen Euro hinterlegt habe, um sich seiner Dienste zu versichern. Bei einer Steuerprüfung der irischen Steuerbehörde sei diese Summe versehentlich als von ihm zu versteuerndes Einkommen angesehen worden. An der Steuerprüfung seien 25 Beamte beteiligt. Markert behauptete sogar, dass Creaventure Consulting seinen Umsatz innerhalb von 3 Jahren von 200.000 Euro auf 22 Millionen Euro gesteigert habe.
Mit solchen Angaben verschaffte sich Markert auch Vertrauen über seine Zahlungsfähigkeit. Als er sich von einem Mitglied in Buffalo mehrfach Geld für kurze Flüge nach Irland leiht und jeweils mit Schecks einer irischen Bank zurückzahlt, platzen diese Schecks Wochen später. Und just in diesen Wochen setzte sich Markert mit Hilfe der Hamburger AGS-Leiterin Ursula Caberta auf Staatskosten nach Deutschland ab. Der Boden war ihm in Buffalo offenbar zu heiß geworden. Wenn man Markerts ganze Geschichte kennt, war dies natürlich zu erwarten. Eine später gegen Markert in Deutschland eingereichte Klage des betrogenen Scientologen in Buffalo gewann dieser zwar, aber sein Geld hat er bis heute nicht zurückerhalten.
Weitere Nachforschungen in öffentlich zugänglichen Quellen enthüllen, dass Markerts angebliche Firma Creaventure Consulting in Irland gar nicht existiert. Lediglich der Internet Domain Name creaventure.com konnte ausfindig gemacht werden. Datum der Registrierung ist der 21. Januar 2007, wenige Wochen bevor Markert seinen ersten Kontakt zur Scientology Kirche in Buffalo aufnahm.
Wie Recherchen des Südwestrundfunks im August 2007 ergeben, war Christian Markert in Irland in Wirklichkeit als Flugbegleiter tätig gewesen.
Den Journalisten des SWR erklärte Markert bei seinen Interviews im August 2007, dass er der Scientology Mission Dublin in Irland angehört habe und große Summen an Spenden für diese gesammelt oder persönlich an sie gezahlt und sie praktisch seit dem Jahre 2000 geleitet habe. Doch eine Nachfrage bei der Scientology Mission in Dublin ergibt: Dort ist der Name Christian Markert nicht einmal bekannt. Zu keiner Zeit hatte er Spenden für diese Mission gesammelt, noch jemals selbst an diese gespendet oder überhaupt jemals Kontakt zu ihr gehabt. Gegenüber den Mitgliedern der Scientology Kirche Buffalo hatte Christian Markert sogar einen Kontakt zur Scientology Mission in Dublin verneint, weil der Weg von seinem Wohnort im Süden Irlands nach Dublin eine Tagesreise sei und viel zu lange dauere.
Gegenüber der deutschen Presse, der AGS-Leiterin Caberta und dem deutschen Verfassungsschutz bedient Christian Markert alle dort vorhandenen Vorurteile gegen Scientology, die er sich im Internet und in der Presse angelesen hat. Deshalb behauptet Markert wie er angeblich aufgrund seiner Kompetenz schon früh Zugang zu höchsten Stellen in der Scientology Kirche in den USA gehabt und als angebliches Mitglied eines „Scientology-Geheimdienstes“ in den USA ausgestiegene Mitglieder in Anwendung kirchlicher Richtlinien verfolgt habe, obwohl es solche Richtlinien gar nicht gibt und derartiges natürlich bei Androhung des Ausschlusses untersagt ist.
Mit anderen Worten: Alles Lüge – trifft aber genau die von Ursula Caberta behaupteten Klischees einer sogenannten „Kritikerbekämpfung“ durch die Scientology Kirche. Christian Markert war in der kurzen Zeit seiner Mitgliedschaft von April 2007 bis zum Tage seiner Abreise am 12. Juni 2007 immer nur für den Buchverkauf an Mitglieder in der Scientology Kirche Buffalo verantwortlich gewesen. Alle anderen Behauptungen waren von ihm frei erfundene Märchen, mit denen er sich bei den deutschen Behörden offenbar Unterstützung zu seinem Lebensunterhalt aufgrund seiner vermeintlichen Gegnerschaft zu Scientology verschaffen wollte.
Aufgrund der herrschenden Vorurteile neigte man dazu, seinen Lügen Glauben zu schenken. Ursula Caberta stellte ihn im Juli 2007 angeblich sogar kurzfristig als Mitarbeiter in ihrer Dienststelle ein. Sie überzeugte mit seinen Angaben offenbar sogar den damaligen Hamburger Innensenator Udo Nagel endlich einen Verbotsantrag gegen die Scientology Kirche bei der Innenministerkonferenz zu stellen. Da die nachfolgenden Untersuchungen deutscher Medien jedoch Christian Markert gegen Ende August 2007 als Hochstapler entlarvten, der gerne auf Kosten anderer lebt, ließen sich die VS-Behörden von Caberta keinen Sand mehr in die Augen streuen. Deshalb gingen auch die Vertreter des VS-Baden Württemberg laut Bericht des SWR bereits im August 2007 zur Person Christian Markert auf Distanz.
Auf der CDU-Veranstaltung in Berlin im Juni 2007 behauptet Markert, dass er kurz vor seiner Abreise aus Buffalo in der dortigen Scientology Kirche einer ausführlichen Befragung am E-Meter unterzogen worden sei und diese überstanden habe, weil er dabei „gelogen, gelogen und gelogen“ habe. Natürlich fand dies lauten Applaus der anwesenden AGS-Leiterin Caberta.
Ebenso gelogen war, dass er bei seiner Abreise aus Buffalo von Mitgliedern der Scientology Kirche verfolgt worden sei, um ihn an der Ausreise zu hindern und ihm diese letztlich nur durch Drohung mit der Polizei möglich gewesen sei. Abgesehen von der Absurdität derartiger Behauptungen konnte sich dies gar nicht ereignet haben, da Markert den örtlichen Mitgliedern ja erzählt hatte, er müsse dringlich wegen erneuter steuerlicher Schwierigkeiten nach Irland zurückreisen. Also ging er völlig ungehindert weg. In Wahrheit ließ er sich von einem anderen Ex-Mitglied, mit dem er per Internet Kontakt aufgenommen hatte, an einem vorher vereinbarten Ort abholen. Dieses Ex-Mitglied hatte im Januar 2007 die AGS-Leiterin Caberta in Hamburg kennen gelernt und stellte den Kontakt zwischen ihr und Markert her. Caberta ließ ihn dann auf Staatskosten nach Hamburg ausreisen, um ihn ein paar Tage später auf der CDU-Veranstaltung in Berlin und der deutschen Presse zu präsentieren.
In der Tat hat Christian Markert nur einmal die Wahrheit gesagt, als er bei der CDU-Veranstaltung in Berlin im Juni 2007 zugab, dass er „gelogen, gelogen und gelogen“ habe. Aber sogar beim Eingeständnis seiner Lügen erfand er neue Lügen, um Aufmerksamkeit und Zuspruch als vermeintlicher Aussteiger zu ernten.
Die frühere Lebensgeschichte von Christian Markert
Eine extensive Suche im Internet sowie der Kontakt zu Betroffenen an diversen Orten der Welt förderte die folgende Lebensgeschichte des Herrn Christian Markert zu Tage:
Zwei Entscheidungen des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Aktenzeichen 43180/98) im Fall Christian Markert-Davies gegen Frankreich aus den Jahren 1999 und 2001 sind auf der Internetseite des EGMR nachzulesen. Aus ihnen geht hervor, dass Christian Markert wegen mehrfachen Betrugs im Jahre 1997 in Frankreich von einem Gericht in Meaux zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, 6 Monate davon wurden auf Bewährung ausgesetzt.
In den obigen Entscheidungen des EMGR steht ebenfalls, dass gegen Christian Markert auch in Deutschland mindestens zwei Haftbefehle wegen Betrugs vorlagen. Der erste Haftbefehl gab fünf Vorfälle an, bei denen Christian Markert unrechtmäßig das Logo „Walt Disney Company“ benutzt hatte. Der zweite Haftbefehl weitete den ersten aus und sprach über 8 Fälle verschiedener Formen des Betrugs. Die Haftbefehle wurden von einem Gericht in Essen ausgestellt. Am 13. Februar 1997 verlangten die deutschen Behörden die Auslieferung Christian Markerts aufgrund des Schengen-Abkommens. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, stellten die deutschen Behörden am 10. Juli 1997 einen neuen Haftbefehl für Christian Markert aus und beantragten am 24. Juli 1997 seine Auslieferung von Frankreich nach Deutschland. Dagegen legt Christian Markert verschiedene Beschwerden vor den französischen Gerichten ein und geht nach deren Ablehnung weiter bis zum EGMR, um seine Auslieferung zu verhindern. Sein Ansinnen wird jedoch in allen Instanzen abgelehnt. Am 13. August 1998 wird Christian Markert über den Auslieferungsantrag in Kenntnis gesetzt und am 3. Mai 1999 angeblich nach Deutschland ausgeliefert.
Mittlerweile wissen wir aufgrund der Recherchen und Berichte des SWR, dass Markert Anfang 2007 in Irland wegen Diebstahls gesucht wird und ihm dort der Boden zu heiß geworden war. Seine Bewerbung bei der Scientology Kirche in Buffalo im März 2007 mit Ausreise in die USA kam ihm da wohl gerade recht.
Doch auch dies war nicht alles. Recherchen in den USA ergaben, dass Markert in dem Zeitraum von Oktober 2001 bis März 2002 in der Nähe von Los Angeles, USA, eine Ticketing-Agentur für Flugreisen unter dem Namen „Click ´N Fly Travel“ angemeldet hatte und sich zu diesem Zweck als Untermieter in den Räumlichkeiten einer anderen Reiseagentur eingenistet hatte. Und auch dort war er zusammen mit zwei anderen mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, weil er die Reiseagentur der Vermieterin samt ihrer Zugangscodes zu den Fluggesellschaften und Kreditkarten missbrauchte und diese allesamt in betrügerischer Absicht um mehr als 100.000 US Dollar schädigte.
Doch Christian Markert entkam den US-Behörden zusammen mit seinem britischen Mittäter nur durch überstürzte Abreise zurück nach Europa, kurz bevor die Sache aufflog. Er hielt aber die betrogene Vermieterin per Fax aus Deutschland mit dem angeblichen plötzlichen Tod seines Vaters hin und dass er sich nun um das Erbe zu kümmern und die vom Vater hinterlassene Firma zu versorgen habe, bevor er ihr das geschuldete Geld zurückzahlen könne. Nichts davon stimmte. Die Firma gab es nicht, Geld hatte er keines und sein Vater war alles andere als tot. Ermittlungsberichte des US-Geheimdienstes ergaben im Jahre 2003, dass Markert einer von drei Haupttätern war. Nur die amerikanische Mittäterin konnte von den US-Behörden gefasst werden, sie wurde im Februar 2003 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Laut Bericht des SWR von Ende August 2007 taucht Christian Markert am 28.12.2003 wieder in Essen auf. Er meldet sich dort an und jobbt halbtags in einem Call-Center. Von Essen aus unternimmt er im Jahre 2004 auch einen kurzen Ausflug in die Welt der Musicals, plant angeblich eine Musical Gala und bucht zu diesem Zweck ca. 40 Stadthallen deutschlandweit. Am Ende werden angeheuerte Künstler wegen Prahlereien über angebliche frühere Mitwirkungen Markerts an bekannten US Musicals misstrauisch. Erneut steht Markert eine Anzeige wegen Betrugs ins Haus. Um der Verfolgung zu entgehen, weist sich Christian Markert selbst in die Psychiatrie ein und verschwindet erneut von der Bildfläche.
Ende 2005 – so vermutet der SWR – geht Markert offenbar zurück nach Irland, so bestätigte es die Polizei in Kinsale/Irland gegenüber dem SWR. Allerdings verschwindet er von dort fluchtartig am 5. März 2007. Grund: Markert hat einem Bekannten Geld gestohlen und wird seit Anfang 2007 in Irland wegen Diebstahls gesucht.
Auf US-Internetseiten findet der SWR „Chris Markert“ samt Photo, welches ihn als „den“ Christian Markert identifiziert. Dort präsentierte er sich als „Doktor der Psychologie“ und Experte zur Abhilfe bei Kümmernissen aller Art für 1,40 Dollar pro Minute. Nach den Recherchen des SWR war die Person Christian Markert beim Berufsverband APA (American Psychological Association) jedoch nicht registriert und gar nicht bekannt. Natürlich hat Christian Markert keinen Doktortitel.
Fazit des SWR: Christian Markert ist ein Hochstapler, dem nicht nur die AGS-Leiterin Caberta und der Verfassungsschutz aufgesessen sind.
Dem SWR kann hier nur beigepflichtet werden, obwohl „notorischer Betrüger“ die passendere Bezeichnung wäre. Hauptleidtragende der jüngeren Kriminalgeschichte des Herrn Markert war jedenfalls u. a. die Scientology Kirche in Deutschland, die sich rechtlich nicht einmal gegen diese Lügengeschichte schnell und effektiv schützen konnte, weil Christian Markert auf Veranlassung der AGS-Leiterin Ursula Caberta in Hamburg als vermeintlicher staatlich zu schützender „Aussteiger“ an unbekannter Adresse untergebracht worden war.
Scientology Aussteiger Markert und Abtrünnigkeit
Der Fall Christian Markert zeigt welche blühende Phantasie ein Scientology Aussteiger haben kann. Dieses Phänomen der Abtrünnigkeit ist nicht neu. In seiner Expertise Die Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen von Abtrünnigen über neue religiöse Bewegungen schreibt Professor Lonnie D. Kliever zu diesem Phänomen:
Solche Abtrünnigen handeln immer im Rahmen eines Szenariums, das sie selbst reinwäscht, indem es die Verantwortung für ihre Taten der religiösen Gruppe in die Schuhe schiebt. In der Tat wurden die verschiedenen Gehirnwäsche-Szenarums, die den neuen religiösen Bewegungen so oft vorgeworfen wurden, lediglich als berechnende Versuche, den Glauben und die Praktiken unkonventioneller Religionen in den Augen von Regierungsbehörden und der öffentlichen Meinung zu diskreditieren, durch Sozialwissenschaftler und Religionsgelehrte in der überwältigenden Mehrheit zurückgewiesen. Solche Abtrünnige können kaum als verläßliche Informanten von verantwortlichen Journalisten, Gelehrten oder Juristen angesehen werden.
Und Bryan Ronald Wilson merkt dazu an:
Der Abtrünnige braucht im allgemeinen Selbstrechtfertigung. Er trachtet danach, seine eigene Vergangenheit neu zu konstruieren, um seine frühere Verbindung zu entschuldigen, und jene zu beschuldigen, die früher seine engsten Verbündeten waren. Es ist nicht unüblich, dass der Abtrünnige eine “Schauergeschichte“ einübt, um zu erklären, wie er durch Manipulation, Tricks, Zwang oder Täuschung dazu verführt wurde, sich einer Organisation anzuschliessen oder bei ihr zu bleiben, welcher er jetzt abschwört und die er verdammt. Abtrünnige, von der Presse zur Sensation erhoben, haben manchmal danach getrachtet, aus Erzählungen ihrer Erfahrungen aus Zeitungsartikeln oder Büchern (manchmal von Ghostwritern geschrieben) Kapital zu schlagen“
Abtrünnige und neue religiöse Bewegungen
Dieses Phänomen der Abtrünnigkeit trifft auf Christian Markert trifft unter Berücksichtigung der obigen Fakten voll zu.
Fazit der Scientology Kirche
Es verwundert die Mitglieder der Scientology Kirche immer wieder, dass kriminellen und verkrachten Existenzen alle Formen behördlicher Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit geschenkt wird, oder wie in dem obigen Falle von Christian Markert sogar rechtliche Schutzmaßnahmen der Scientology Kirche etwa wegen Verleumdung mittels einer einstweiligen Verfügung oder Unterlassungsklage staatlicherseits erschwert werden.
So wurde der im Grundgesetz garantierte effektive Rechtsschutz in diesem Falle willkürlich durch die Maßnahmen der AGS-Leiterin Caberta in Hamburg ausgehebelt und obendrein ein vorbestrafter Betrüger Christian Markert vor dem Gesetz geschützt. Gleichzeitig hört man die Scientology Kirche nicht einmal an oder befragt sie erst gar nicht nach den Fakten, bevor man sich eine behördliche Meinung bildet.
Die grundlegendsten Prinzipien der Fairness scheinen gegenüber Scientology keine Geltung mehr zu haben. Das ist aber das Mindeste, was sie in einem demokratischen Rechtsstaat von staatlichen Vertretern erwarten können sollte.