Wilfried Handl präsentiert sich in den Medien als hochrangiger Scientology Aussteiger aus Österreich. Es folgen detaillierte Informationen zur früheren Mitgliedschaft von Handl in der Scientology Kirche Österreich und eine Analyse seiner Falschinformationen in diversen Publikationen.
„Offensiv Links“
Vor seinen beiden vorübergehenden und aushilfsweisen Tätigkeiten in der Scientology Mission in Wien war Wilfried Handl in der Zeit von 1971 bis 1974 Mitglied in einer kommunistischen Terrorzelle in Österreich mit dem Namen „Offensiv Links“
Laut eidesstattlicher Erklärungen von Handl war er in der besagten Gruppe in Trainingslagern in Kampftechniken (Schießübungen, Herstellung von Bomben und anderen Kampfmethoden, sowie der Haltung geheimer Waffenlager, die zum Einsatz gegen den österreichischen Staat gedacht waren) ausgebildet worden.
Mitgliedschaft in der Scientology Kirche Österreich
Handl begann seine „Karriere“ als Mitglied der damaligen Scientology Mission in Wien im Jahre 1975. Seine Mitgliedschaft dauerte – mit Unterbrechungen von bis zu vier Jahren – von Mitte 1975 bis April 2002. Seine hauptamtliche Tätigkeit für die Wiener Gemeinde endete im Mai 1983. Während dieser Zeit wurde ihm seine Mitgliedschaft insgesamt dreimal aberkannt. Aufgrund seiner Bittschriften und seiner Versprechen, sich bessern zu wollen, gab man Handl jedes Mal eine neue Chance, so dass er wieder zur Mitgliedschaft als einfaches Gemeindemitglied zugelassen wurde. Diese endete endgültig im Jahre 2002. Kirchliche Dienste hatte Wilfried Handl bei der Scientology Kirche Wien in den letzten 15 Jahren nicht mehr in Anspruch genommen.
Tätigkeit für die Scientology Mission Wien
Handl war von September 1980 bis April 1981 und erneut von März 1983 bis Mai 1983 wenige Monate kurzfristig und aushilfsweise Leiter der damals kleinen Scientology Gemeinde in Wien. Beide Male wurde Handl aufgrund seiner unangemessenen Amtsführung und seines Lebenswandels wieder abgesetzt. Wenn Handl nun der „ranghöchste Aussteiger“ von Scientology in Österreich gewesen sein will – so hat er sich den deutschen Medien vorgestellt – so spricht dies nur für die Wiener Scientology Kirche.
Mit Beginn seiner Mitgliedschaft in der Scientology Kirche in Wien im Jahre 1975 beendete Handl seine Aktivitäten in der kommunistischen Untergrundorganisation ebenso wie seinen damaligen Missbrauch von Substanzen. Welchen Weg sein Leben damals eingeschlagen hätte, wenn er nicht der Scientology Kirche begegnet wäre, kann Handl sicherlich selbst am besten einschätzen. Dennoch blieben auf Seiten der Scientology Kirche in Wien letztlich Zweifel an seiner Distanzierung von seiner früheren Mitgliedschaft in dem besagten Terrorverein. Handl hatte es nämlich während seiner Mitgliedschaft zugelassen, dass andere Mitglieder seiner früheren Terrortruppe die Wiener Scientology Gemeinde infiltrierten, mit dem erklärten Ziel, sie zu zerstören und ihren Mitgliedern zu schaden. Heimlich leitete er diesen Personen interne Informationen über andere Mitglieder der Scientology Kirche zu, was ein erheblicher Vertrauensbruch war.
Deshalb wurden seine schriftlichen Bitten um erneute Zulassung zur hauptamtlichen Tätigkeit für die Scientology Kirche in Wien im Jahre 1985 endgültig abgelehnt. Nach einer Pause von 4 Jahren, diversen Bittschriften und dem Gelöbnis, sich zu bessern, wurde Handl dann wieder als einfaches Gemeindemitglied akzeptiert.
Zu den Behauptungen von Wilfried Handl über die Scientology Kirche
Generell projiziert Handl seine eigenen Verfehlungen auf seine frühere Scientology-Zugehörigkeit. Sein erster Vorwurf war, wie zu erwarten, die Scientology Kirche habe die Verbindung zu seinen in den USA bei der Mutter lebenden Söhnen abgeschnitten. Nichts davon ist wahr.
Es gäbe noch so manches über die Person von Wilfried Handl zu erzählen. Am besten überlässt man dies jedoch den Personen, die ihn aus unmittelbarer Nähe kennen– seinem ältesten Sohn und seiner Ex-Frau. Die Liste seiner diversen Verfehlungen gegenüber seiner Ehefrau, seinen Kindern, anderen Menschen, Freunden wie auch Fremden, aber auch sein verantwortungsloses Verhalten gegenüber sich selbst, ist lang.
Seine Weigerung einer geregelten Arbeit nachzugehen, um für sich und seine Kinder zu sorgen, Schwindeleien, Unwahrheiten, nicht gehaltene Versprechen, Betrug gegen die Ehefrau, nicht gezahlte Alimente, nicht eingehaltene Verträge, wiederholte Besuche vom Gerichtsvollzieher, Verhaftungen wegen nicht gezahlter Schulden, Versteckspielen mit Gläubigern, Nicht-Kümmern um die eigenen Kinder, selbst bei Geburtstagen oder zu Feiertagen, selbst die finanzielle Ausnutzung der eigenen Kinder zum eigenen Vorteil, etc. ziehen sich wie ein roter Faden durch die Beschreibungen seiner früheren Ehefrau.
Diese Dinge sprechen für sich und zeigen insgesamt ein erhebliches Maß an Verantwortungslosigkeit gegenüber anderen Menschen wie auch gegenüber sich selbst wegen mangelnder Sorge um die Gesundheit seines Körpers, selbst als er krebskrank geworden war. Nur auf Drängen seiner früheren Frau ging Handl letztlich in ärztliche Behandlung.
Es folgen einige Zitate aus der Erklärung der früheren Ehefrau und des ältesten Sohnes.
Erklärung der Ex-Frau vom 27. 11. 2005:
Ich habe ihn verlassen, nicht weil er aus der Kirche ausgetreten ist, sondern weil er ein Lügner und Betrüger ist, der seine Mitmenschen hintergeht mit der perfekten Fassade eines guten Freundes.
[…]
… seine eigenen Kinder zu betrügen [ist] nicht der richtige Weg im Leben. Mein Ex-Mann war damit schon einen Schritt zu weit gegangen, dass er Victor [ältester Sohn] sein Geld aus der Tasche zog, aber dass er jetzt versucht auch noch Kapital daraus zu schlagen, dass die Scientology Kirche daran Schuld sei, dass seine jüngeren Kinder nichts mehr [mit ihm] zu tun haben wollen, und sie (…) benutzt werden, es der Scientology Kirche in die Schuhe zu schieben, damit er sein Buch besser verkaufen kann, die in ihren und meinen Augen absolut nicht zu dieser Entscheidung geführt hat, ist doch mehr als nur ein harter Brocken!
Erklärung des Sohnes vom 27. 11. 2005:
Ich selbst wurde nie gezwungen oder überredet, Mitglied in Scientology zu werden noch irgendeinen Kurs in Scientology zu machen. Ich habe dort nur einen Kurs gemacht und zwar einen Kurs, der mir beim Lernen helfen sollte, was er auch tat. Ich bin daher kein Scientologe und fühl mich auch nicht als solcher.
[…]
Ich bin derjenige, der bei ihm geblieben ist. Ich war in meinem letzten Schuljahr und war dabei, meine Matura zu machen. Ich ging zur Schule, hatte einen Job, machte meinen Führerschein, hatte eine Freundin und war für meinen Vater da. Es kam jedoch keinerlei Unterstützung von seiner Seite. Ich musste mir alles selber finanzieren, jedes Hobby, Auto, Führerschein und so weiter. Stattdessen borgte sich mein Vater von mir Geld, das er mir bis dato noch schuldet und angeblich von seinen Verkaufserlösen seines Buches über Scientology zurückzahlen will. Er unterschrieb einen 2-jährigen Vertrag für einen Computer in meinem Namen, sorgte dafür, dass mein Handy gesperrt wurde, weil er seinen Teil für seine Nutzung nicht gezahlt hatte. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 1000 Euro nur für das Handy. Er hat den Computer verkauft, wo er den Vertrag in meinem Namen unterschrieben hatte, noch bevor der vollständig abbezahlt war und hat fast keine der laufenden Kosten des Vertrages übernommen. Als meine Brüder davon erfuhren, hatten sie genug von ihm.
Fazit
Nach den Schilderungen seiner früheren Ehefrau ist es offensichtlich, dass Herr Handl einen Sündenbock für sein eigenes Versagen sucht. Sein Verhalten und seine Anschuldigungen gegen die Scientology Kirche entsprechen völlig dem üblichen Muster von Apostaten. Hinzu kommt, dass er seine frühere Mitgliedschaft vermarktet, um hieraus nunmehr Profit zu schlagen und hoffentlich endlich auch seine Gläubiger und die Alimente für seine in den USA lebenden Kinder zu befriedigen, die lange still gehalten haben.
Insgesamt ist Wilfried Handl unglaubwürdig und seine Darstellungen über seine frühere Scientology Mitgliedschaft entsprechen genau der Bösartigkeit, die er in der Vergangenheit in seinem Leben gegenüber seiner Ehefrau, seinen Kindern, seinen Gläubigern aber auch gegenüber Vertretern der Staatsgewalt an den Tag gelegt hat.
Kennt man Handls Vergangenheit vor 1974 und liest man die ausführliche Erklärung seiner Exfrau und seines ältesten Sohnes über den Terror, dem sie und ihre Kinder in der Ehe ausgesetzt waren, so bekommen seine Aussagen „Ich war Täter“, „ich war Parteisoldat in einem faschistischen System“ ihren korrekten Sinn. Natürlich war Handl Täter, schon vor Beginn seiner Mitgliedschaft bei Scientology in der Terrorgruppe „Offensiv Links“ und auch während seiner Ehe gegenüber seiner Ehefrau und seinen Kindern, und natürlich auch gegenüber seinen Gläubigern inklusive dem Staat.
Und ein „Parteisoldat eines faschistischen Systems“ war Handl auch, nämlich seines eigenen, mit dem er seine Familie inkl. Kinder, Freunde und Gläubiger terrorisierte, um keine Verantwortung für seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen übernehmen zu müssen, die wiederholt unter ihm zu leiden hatten.