Undercover bei Scientology

Stellungnahme der Scientology Kirche zu den Veröffentlichungen von stern, stern TV und stern.de

Am 22. November 2007 begab sich der freie Journalist Fredy Gareis unter dem Decknamen „Thorsten Brock“ in die Scientology Kirche Berlin um sich als vorgebliches Mitglied aufnehmen zu lassen und 5 Monate lang eine Mitgliedschaft vorzutäuschen.
Nach ganzen 5 Monaten „undercover Recherche“ deckt der Journalist das Folgende auf:
  • Ein Kurs kann 90,50 Euro kosten.
  • Thorsten Brock spricht selbst von Kirche und Religion und möchte die „Brücke der Erleuchtung“ erreichen, so erklärt er es stern online.
  • Wenn ein Scientology-Gemeindemitglied mit der Kirche Termine vereinbart und Versprechungen macht, wird von hauptamtlichen Mitgliedern nachgefragt, wenn diese Termine nicht eingehalten werden.
  • Auch wenn ein Gemeindemitglied arbeitslos ist, wird nach Lösungen gesucht, wie es die Scientology-Lehre trotzdem weiter studieren kann.
  • Wird man wegen seiner Scientology-Mitgliedschaft von der Freundin angegriffen, bieten Scientologen Hilfe an, um diesen Konflikt zu lösen.
  • Die Scientology Kirche ist in Berlin zehnmal erfolgreicher als ursprünglich geplant.
  • Hauptamtlich aktive Mitglieder erhalten Unterstützungszahlungen und keinerlei Gehalt. Sie sind nicht geldmotiviert, sondern ihr Beitrag dient der Förderung des Vereinszwecks.
Kurzum, es gab eigentlich keine Story.

Daher musste Fredy Gareis alias Thorsten Brock vermeintliche Konflikte oder Kontroversen durch Tatsachenverdrehungen, Zitatverfälschungen bzw. Erfindungen künstlich erschaffen und mit entsprechenden Wertungen Vorurteile bedienen, um seine Geschichte dem stern doch noch verkaufen zu können. Gareis hat während dieser 5 Monate wiederholt Gespräche heimlich aufgenommen. Daher ist er im Besitz von Beweisen, die seine eigene Darstellung widerlegen. Er weiß sehr genau, warum er nicht die ganze Dokumentation vorlegt, sondern nur einen willkürlichen Zusammenschnitt des Materials von 5 Monaten unautorisiert für einen Beitrag von nur wenigen Minuten.

Beispiel: stern.de

stern.de: „Akzeptierte die Sekte Ihren Ausstieg?“

Fredy Gareis:Überhaupt nicht. Ich bekomme noch immer täglich Anrufe.“

Nachtrag: In der Talkshow „Hart aber Fair“ vom 31. März 2010 hat Gareis auf Nachfrage des Moderators Frank Plasberg das Folgende gesagt:

Plasberg:Sie haben sich dann von den Scientologen getrennt, war das schwierig, sind Sie noch irgendwie belästigt worden?

Gareis:Nein, das war ganz einfach. Ich habe einfach meine Identität abgelegt, das Telefon, da bin ich nicht mehr drangegangen und hab dann irgendwann einmal einen Brief bekommen von den Scientologen in dem ich der Lüge bezichtigt wurde, aber im Großen und Ganzen war’s das.“

Fakten: „Thorsten Brock“ hat seine Mitgliedschaft in der Scientology Kirche Berlin e. V. nie gekündigt. Ein entsprechendes Schreiben liegt nirgends vor. Im Gegenteil. Er hatte gerade einen Antrag unterschrieben, um als ordentliches Mitglied aktiv tätig zu werden und sich verstärkt in der Kirche zu engagieren. Weiter war bekannt, dass „Thorsten Brock“ angeblich große Probleme mit seiner Freundin hatte.

Natürlich rufen hauptamtlich tätige Mitglieder die Gemeindemitglieder der Kirche an, um nachzufragen was los ist.

Fredy Gareis: „…aber intern heißt es, man müsse ‚Straßen in den Bundestag bauen‘. Bei Scientology hat man mir sogar stolz erzählt, dass man schon wichtige Politiker gewonnen hätte, die würden nur noch auf ein Signal warten, um sich öffentlich zu bekennen.“

Fakten: Im November 2006 wurde eine unautorisierte E-Mail in Hamburg – nicht in Berlin – an Scientologen verschickt, in der es um vermeintliche „Zufahrtsstraßen ins Parlament“ ging, um die „Rettungskampagnen“ in „Anwendung“ zu bringen. Diese E-Mail wurde von verschiedenen Medien insbesondere im Frühjahr 2007 massiv aufgegriffen, um irgendeine politische Motivation der Scientologen herbeizureden, die es nicht gibt. Nur aus dem Gesamtkontext dieser E-Mail wird ersichtlich, dass es darum ging, die gemeinnützigen Kampagnen und Sozialprojekte der Scientology Kirche in den Bereichen Bildung, Drogenprävention und –rehabilitation, Menschenrechtserziehung und Katastrophenhilfe auch auf politischer Ebene bekannt zu machen. Nicht mehr und nicht weniger.

Die Scientology Kirche Hamburg hat sich ausdrücklich von dieser missverständlichen E-Mail distanziert und dies intern und extern auch mitgeteilt.

In Berlin gab es weder eine solche missverständliche E-Mail, noch ein missverständliches Statement.

Im Gegenteil betont die Scientology Kirche Berlin durchgängig und unmissverständlich: Scientology war und ist erklärtermaßen unpolitisch. So hat es der Scientology-Gründer L. Ron Hubbard ausdrücklich festgelegt, und so wird es von den heutigen Mitgliedern auch verstanden und gelebt.

Beispiel: stern Magazin

Am Beispiel des stern Magazins wird deutlich, wie perfide der Journalist Gareis die Fakten verdreht. Selbst seine eigenen Aufzeichnungen, die in stern TV gezeigt wurden, widerlegen bereits seine Behauptungen im stern Magazin in Teilen.

stern: „Wir sind wie Rottweiler, wir lassen nicht mehr los.“

Fakten: Das Zitat ist gefälscht und noch dazu unzutreffend.

Hat sich eine Person grundlegend entschieden, etwas zu tun, helfen wir ihr dabei, etwaige Hindernisse zu überwinden. Hat die Person kein Interesse, lehnt sie ab und geht einfach. So ist das übliche und normale Vorgehen. Fredy Gareis hat Interesse vorgetäuscht und Zusagen gemacht, um jene Situationen künstlich zu erschaffen, die er heute kritisiert.

Fredy Gareis behauptet über den jungen Scientologen, der angeblich 10 Tage mit ihm in Kontakt steht: „… und seine grünen Augen bohren sich in mich hinein“.

Fakt: Dramaturgisch gut geschrieben, aber seine Augen sind blau.

stern: „Er [der Scientologe] tippt auf den Vertrag und sagt, dass es im Gegensatz zu einer normalen Firma kein Geld gebe. Firma? Ich dachte immer, dass sie sich als Kirche bezeichnet.“

Fakt: Das ist in der Tat nur die halbe Wahrheit und mit Blick auf das gesamte Zitat des Scientologen eine üble Verdrehung des Journalisten. Denn tatsächlich sagt der Scientologe – wie auch die veröffentlichte Aufnahme gegenüber stern TV belegt: „Hier steht [in dem Antragsformular für hauptamtlich aktive Mitglieder der Kirche]: Ich möchte mich noch mehr für die Ziele der Scientology Kirche einsetzen. Ich weiß, dass mir die Kirche für die Tätigkeit kein Geld, sondern nur eine Unterstützung gewährt. [Ende des Zitats aus dem Formular] Also, es gibt keinen Lohn wie in einer normalen Firma oder so.“

stern: „Ich lerne, dass man als Scientologe Krankheiten heilen kann. ‚Auch Hautkrankheiten?‘, frage ich Kursüberwacher Hermias. Er: ‚Genau.‘ Ich: ‚Und wenn ich weitermache: Kann ich dann Krebs heilen?‘ Er: ‚Total. Du bist dann die Ursache über das physikalische Universum.’“

Fakt: Statements dieser Art sind in der Scientology Kirche strikt untersagt, weil sie gegenüber kranken Menschen unverantwortlich wären.

Aber Fredy Gareis hat während seiner 5 Monate anhaltenden Recherche in der Scientology Kirche Berlin wissentlich und absichtlich all jene Informationen ausgeblendet, die seine Story „stören“ könnten.

In seinen Einschreibeformularen für die jeweiligen Kurse unterschreibt Thorsten Brock mehrfach das Folgende:

Die Kirche stellt ausdrücklich fest, dass sie sich nicht damit befasst, körperliche Gebrechen oder geistige Krankheiten zu behandeln oder zu diagnostizieren und sich auch nicht mit der Lehre oder Ausübung der Heilkunst oder Medizin befasst.

Er übersieht absichtlich das große Schild im Erdgeschoss:

Undercover bei Scientology

Dort ist sinngemäß zu lesen, dass sich die Scientology Kirche nicht mit Heilung befasst, sondern bei Krankheit dafür sorgen wird, dass die Person einen qualifizierten Arzt aufsucht. Kranke Menschen können – soweit der Gesundheitszustand dies zulässt – neben der ärztlichen Betreuung auch weiterhin Dianetik-Auditing erhalten.

Das gleiche Schild hängt auch im 3. Stockwerk, exakt dort wo sich Fredy Gareis für seinen nächsten Kurs einschrieb:

Undercover bei Scientology

Eine Aufnahme mit dem Schild erscheint auch im stern.

In dem Buch, welches Fredy Gareis alias Thorsten Brock auf dem Kurs „Selbstanalyse“ studiert, steht es auch noch einmal:

Weder die Dianetik noch die Scientology verstehen sich als eine Methode zur körperlichen Heilung, noch geben sie dies vor, noch erheben sie irgendwelche Ansprüche in dieser Richtung. Die Kirche nimmt keine Personen auf, die die Behandlung einer körperlichen oder geistigen Krankheit erhoffen, sondern verlangt stattdessen eine kompetente medizinische Untersuchung durch qualifizierte Spezialisten zur Behandlung möglicher Krankheiten, bevor sie ihre Seelsorge beginnt.

Derartige Äußerungen, die Hinweisschilder und Klarstellungen in der Literatur selbst passen jedoch nicht in das Bild, welches Gareis bzw. der stern vermittelt haben möchte.

Deshalb stellt Gareis dem Kursleiter „eine Falle“. Die Aufnahme in stern TV belegt, wie zaghaft und leise der Kursleiter diese Erkenntnis bestätigt. Er weiß bereits, er bewegt sich auf kirchlicherseits verbotenem Terrain. Wir haben das mit dem betreffenden Mitglied aufgegriffen und er wurde entsprechend ermahnt und zu korrektem Verhalten aufgefordert.

Dianetik und Scientology dienen einzig und allein der spirituellen Befreiung des geistigen Wesens.

stern: „Er [der Scientologe]: „… Du musst Deine Freundin handhaben. Und wenn nicht, dann muss man sich trennen.“ Wir gegen die also. Sören schaut mir tief in die Augen. „Hast du schon mal darüber nachgedacht, ob deine Freundin dich betrügt?“

Später im Artikel heißt es, Zitat: „Carina streut Zweifel, wie zuvor schon Sören: ‚Schon mal überlegt, ob deine Freundin dich betrügt?‘ Ich schau beide an. Wie kann das sein, dass hier zwei 19-Jährige lächelnd versuchen, meine Beziehung zu zerstören, um mich finanziell und geistig auszunehmen?“

Fakten: Beide Äußerungen wurden den Scientologen von Gareis in den Mund gelegt. Sie haben sich so nicht geäußert, weder wörtlich, noch sinngemäß. Sie haben ihm auch nicht nahe gelegt, er solle sich von seiner Freundin trennen. Im Gegenteil diente das dokumentierte Treffen mit der Freundin gerade dazu, den angeblichen Konflikt und die Vorurteile, die sie gegen Scientology vorgab zu haben, durch ein Gespräch und Information aufzulösen. Dies wird durch die Aufnahmen in stern TV eindeutig belegt. Man geht sogar soweit, bestimmte Problemsituationen durchspielen zu wollen, man trifft sich mit der Freundin, lädt sie in die Kirche ein und versucht, ihre Fragen zu beantworten.

stern: „Sören hat gesagt, ich soll vor meiner Freundin zu Hause sein. Damit sie nicht merkt, dass ich weg war.“

Fakt: Auch diese Äußerung stammt vom Fredy Gareis selbst, nicht von dem genannten Scientologen.

stern: Intimste Geheimnisse werden archiviert und bei Bedarf als Druckmittel eingesetzt.

Fakt: Diese Behauptung ist eine Lüge, und selbst staatsanwaltschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass mit persönlichen Informationen kein Missbrauch betrieben wird. In der Tat sind die Seelsorger der Kirche durch Geheimhaltungsverpflichtungserklärungen daran gebunden, das Vertrauen der Mitglieder zu wahren.

stern: „Carina erzählt, dass Berlin in der internen Scientology-Struktur aufrücken soll, auf gleicher Höhe mit Kopenhagen, wo derzeit die Europa-Zentrale sitzt.“

Fakt: Erstens wurde diese Aussage von der genannten Scientologin nicht getätigt und zweitens ist sie unzutreffend.

stern: „Die beiden ziehen mich ins Vertrauen. ‚Wir haben richtig gute Kontakte‘, sagen sie leise, ’nicht nur zu Schauspielern, sondern auch zu richtig hohen Politikern – die warten nur auf ein Zeichen, damit es vorwärtsgeht und sie aus dem Schatten treten können.“

Fakt: Wie auch stern TV belegt, gibt es das behauptete Statement nicht. Dort erklärt eine Scientologin: „Wir haben wirklich, wirklich ganz, ganz hohe Leute, die bei uns schon drin sind.“ Während eines anderen Gesprächs, so erklärten die beiden falsch zitierten Scientologinnen, habe man erwähnt, dass viele Persönlichkeiten, wie z. B. Schauspieler, Regisseure, andere Berufsgruppen und eben auch Politiker unsere Kirche bereits besucht hätten, um sich an der Quelle zu informieren und die sich insbesondere für unsere Sozialprogramme interessierten.

Beispiel: stern TV

stern TV: Kajo Fritz und Ulrike Beseke zeigen, auf welche Weise vor allem psychisch labile Menschen von Scientology geködert und danach dann systematisch ausgenommen werden.

Fakt: Fredy Gareis alias Thorsten Brock spendet in seiner 5 Monate langen „Zugehörigkeit“ zur Scientology Kirche eine Gesamtsumme von etwa 250 Euro. Kein weiterer Kommentar.

Gareis: „Also, es waren zwei Dinge: im Prinzip mich anzuwerben als Arbeiter, und dass ich so viele Kurse wie möglich irgendwie mache. Also, so viel Geld ausgeben wie möglich, und gleichzeitig haben sie versucht, mich massiv zu verpflichten für eine Zeit von, zwischen 2,5 und 5 Jahren. …“

Später in der Sendung erklärt auch der Moderator: „Noch mal zu dieser Geldbeschaffungsmaschine Scientology. Sie haben sich da also als arbeitsloser Student vorgestellt, der kein Geld hat. Jetzt sollten Sie einen Vertrag unterschreiben, sollten für die Arbeiten maximal 50 Euro die Woche, sollten gleichzeitig Kursgebühren bezahlen.“

Fakten: Ordentliche Mitglieder, die sich in der Kirche hauptamtlich engagieren, müssen für ihre weitere Ausbildung in Scientology keinerlei Spenden aufwenden. Auch die Materialien werden von der Kirche gestellt. Die Mitarbeit des ordentlichen Mitglieds in der Kirche ist sein Beitrag zur Förderung des Vereinszwecks und der von ihm geteilten religiösen Überzeugung. Die ordentlichen Mitglieder erhalten dennoch eine Unterstützungszahlung, deren Höhe vom zeitlichen Umfang des ehrenamtlichen Engagements des Mitglieds und von der finanziellen Leistungsfähigkeit der jeweiligen Ortskirche abhängig ist.

Gareis:Also, es gibt zwei Möglichkeiten, wurde mir gesagt: entweder ich bekomme meine Freundin dazu, selber in die Organisation zu gehen, selber dort anfangen zu arbeiten, oder ich muss sie verlassen. Ganz einfach, so steht es auch in der Literatur, in den Büchern. Und mir wurde auch dann ein spezieller Kurs dafür empfohlen.“

Fakten: Fredy Gareis tischt wiederum eine komplette Lüge auf und weiß das auch. Niemand hat ihm gesagt, seine Freundin müsse zur Scientology Kirche kommen, Mitglied werden und falls nicht, müsse er sie verlassen. Diese Aussage ist eine freie Erfindung des Journalisten, um seiner Story die offenbar fehlende Kontroverse zu verleihen.

Um die Lüge zu rechtfertigen, bezieht sich Gareis auf einen Passus in dem Kurs „Die Auf und Abs im Leben …“, den er studiert hat. Dort gibt es einen Abschnitt zum Thema „Das Abbrechen der Verbindung“. Dieser Abschnitt befasst sich mit ausweglosen Situationen aller Art, in welcher der Betroffene von einer bestimmten Person wiederholt unterdrückt, abgewertet, ggf. sogar misshandelt wird – und alle Bemühungen des Betroffenen, eine Lösung herbeizuführen, gescheitert sind.

Diese Form der Unterdrückung kann mit dem Thema Scientology zu tun haben oder auch nicht. Man findet seelische oder körperliche Misshandlungen leider überall in der Gesellschaft und in einigen Fällen ist das Abbrechen der Verbindung die einzige Möglichkeit des Betroffenen, sich den permanenten Attacken zu entziehen, um seine persönliche Würde zu erhalten und seine Menschenrechte überhaupt frei und selbstbestimmt verwirklichen zu können. Gareis verdreht die Dinge in ihr Gegenteil, indem er das jedem Menschen innewohnende Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung durch negative Klassifizierung abkanzeln will.

stern TV: „Sie haben in Ihrer Reportage auch berichtet von Schreien, das Sie gehört hätten. ‚Let me out!‘, hätte jemand geschrieen, ‚Lasst mich hier raus!‘. Haben Sie mehr darüber erfahren? Gareis: Überhaupt nicht. Also, es waren zwei Schreie, die ich gehört habe: … Auf Nachfrage habe ich auch keine Informationen darüber bekommen.“

Fakten: Auch hier handelt es sich um eine Lüge des Journalisten. Hätte es die Schreie gegeben, wären sie von Gareis doch aufgezeichnet worden und könnten belegt werden. Wurden sie aber nicht, da es sie überhaupt nicht gab!

Es stellt sich aber eine andere Frage: Warum ist der Journalist diesem angeblichen Vorfall nicht nachgegangen? Ein „undercover Journalist“ recherchiert 5 Monate in der Scientology Kirche, nimmt bei jedem Besuch mit versteckter Kamera auf und lässt sich die Story, wegen der er eigentlich kam, entgehen? Wohl kaum. Da „fragt man nicht nach“ sondern reißt jede Tür auf, um die Person zu finden. Man macht richtig Dampf. Nichts davon ist geschehen. Es gibt keine Aufnahme, keine Photos, nur die lapidare Behauptung des Journalisten im roten Ledersessel bei stern TV, um die betroffene Gemeinschaft möglichst schlecht aussehen zu lassen.

Der Scientologe, der die angebliche „Nachfrage“ hätte beantworten sollen, hat keinen solchen Zwischenfall bemerkt. Und das hätte er garantiert, hätte es ihn denn gegeben. Auch hat Fredy Gareis alias „Brock“ wegen eines solchen angeblichen Zwischenfalls bei dem besagten Scientologen überhaupt nicht nachgefragt. Der Vorfall ist tatsächlich reine Erfindung.

Wie es kürzlich ein freier Journalist des ZDF gegenüber der Scientology Kirche ausdrückte: Geschichten, die Vorurteile gegen Scientology widerlegen, werden in Deutschland derzeit von keinem Sender bezahlt. Der betroffene Journalist hatte Mitte 2006 zum Thema Applied Scholastics recherchiert und herausgefunden, dass dort keine religiösen Inhalte vermittelt werden und Absolventen des angebotenen Nachhilfeunterrichts sehr zufrieden waren. Der Beitrag wurde nicht veröffentlicht und der Journalist hatte somit 1500 Euro „in den Sand“ gesetzt.

Mit diesem Problem dürfte auch Fredy Gareis konfrontiert gewesen sein.

„Stirbt“ eine Story während der Recherche, weil sich Behauptungen als unzutreffend herausstellen, kann sie in Deutschland „nicht verkauft“ werden.

Also muss jede „Story“ über Scientology mit Lügen, Verdrehungen und Abwertungen „aufgepeppt“ werden, die etwaige Vorurteile bedienen. Genau das hat Fredy Gareis getan.

Soweit zur tatsächlichen journalistischen Praxis, die im Gegensatz zu der im deutschen Pressekodex verlangten Vorgehensweise bezüglich Wahrheitspflicht steht.

Was ist Scientology?

Anstatt sich durch die Hintertür reinzuschleichen, in der Hoffnung, eine „Sensation“ aufzudecken, hätte der stern durch die Vordertür hereinkommen und uns mit den wirklichen Fragen konfrontieren können. Wie Tausende von Menschen, die uns jeden Monat besuchen, hätte man auch die Journalisten des stern willkommen geheißen.

Auch nachdem die Episode mit Herrn Gareis bereits abgeschlossen war, hielten die stern Journalisten sämtliche Fragen und Behauptungen vor der Scientology Kirche zurück, in dem offensichtlichen Bestreben, sich den spärlichen Rest ihrer „Story“ durch Rückfragen nicht auch noch kaputt machen zu lassen.

Ebenfalls interessant ist der Umstand, dass jegliche Information, die zum Verständnis der Scientology-Religion und ihrer gemeinnützigen Sozialprogramme hätte beitragen können, vollständig ausgeblendet wurde.

Tatsächlich gibt es im Erdgeschoss der Scientology Kirche eine umfassende Ausstellung mit audio-visuellen Displays, in der die religiösen Grundlagen, Praktiken und Aktivitäten in Berlin und weltweit vorgestellt werden. Das schließt leicht verständliche Beschreibungen grundlegender Aussagen und wichtiger Grundsätze der Scientology-Religion sowie Informationen über das Leben und die Errungenschaften L. Ron Hubbards mit ein.

Außerdem werden die wichtigsten sozialen Programme und Kampagnen vorgestellt, die auf den Entdeckungen L. Ron Hubbards basieren, um Drogenmissbrauch, Analphabetismus, Kriminalität, den Werteverfall und Menschenrechtsverletzungen wirksam zu lösen.

Diese Programme beinhalten:

  • Die größte nichtstaatliche Anti-Dogenkampagne der Welt – eine Kampagne, die jedes Jahr viele Millionen Jugendliche erreicht;
  • Die Einrichtung von Drogenrehabilitationszentren in mehr als fünfzig Ländern;
  • Weltweite Programme gegen Analphabetismus, die Millionen von unterprivilegierten Schülern in Amerika, Europa, Asien und Afrika helfen; und
  • Katastrophenhilfe auf der ganzen Welt.

Scientology wächst mehr als jemals zuvor in ihrer Geschichte und ihre internationale Präsenz umfasst inzwischen mehr als 7700 Gruppen, Missionen und Kirchen in 164 Ländern.

Um diesem Wachstum Raum zu schaffen, sind Scientology Kirchen weltweit damit befasst, neue Kirchengebäude in großen Städten einzurichten. Allein in den letzten Jahren haben Scientology Kirchen neue Räumlichkeiten in folgenden Städten bezogen:

London, Madrid, Brüssel, Kaohsiung, Tel Aviv, Johannesburg, Kapstadt, Durban, Pretoria, Port Elizabeth und Midrand in Südafrika; Melbourne, Quebec und Winnipeg in Kanada; San Francisco, Sacramento, Stevens Creek, Los Gatos, Seattle, Kansas City, St. Louis, Dallas, Chicago, Detroit, Buffalo, Boston, Washington DC, Philadelphia, Atlanta, Portland und Tampa, Florida, um nur einige zu nennen.

Unser wunderschönes Kirchengebäude in Berlin fällt auch darunter, und wir laden jeden ein, der etwas über Scientology wissen möchte, hereinzukommen und es direkt an der Quelle für sich selbst herauszufinden.